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EU-Telefonie bleibt teuer

Robert D. Meyer über die Roaminggebühren

  • Lesedauer: 1 Min.

Roaminggebühren sind seit den Anfängen des Mobilfunkmarktes ein großes Ärgernis für die Verbraucher. Derzeit wirbt ein Discountanbieter mit einer großen Werbekamapagne für günstiges europaweites Mobiltelefonieren. Das Versprechen: »EU-weit ein Preis«. Was der potenzielle Neukunde erst bei genauerem Studium des Kleingedruckten erfährt, sind die Lücken dieses Einheitstarifs. Ruft man aus einem EU-Land in ein anderes - mit Ausnahme Deutschlands - an, dann werden aus den angepriesenen Minutenpreis schnell 28 statt 9 Cent .

EU-Kommissarin Neelie Kroes will die Handynetzbetreiber nun dazu drängen, bis 2016 ganz auf Roaminggebühren zu verzichten. Drängen bedeutet in diesem Fall die Einführung eines »freiwilligen Mechanismus«. Der Markt soll es also wieder einmal selbst richten. Laut der zu beschließenden Verordnung sollen Netzbetreiber bei Grenzübertritt eines Handybesitzers diesen per SMS künftig ein Angebot für einen Kurzzeitvertrag mit Inlandstarifen anbieten dürfen. Im oben beschriebenen Fall würde sich am anfallenden Minutenpreis demnach nichts ändern.

Zudem ist fraglich, ob sich die Netzbetreiber gegenseitig die Kunden streitig machen. Solange sich mit teurem Roaming größere Gewinne erwirtschaften lassen als durch Kurzzeitverträge mit Urlaubern, dürfte die Rechnung der EU-Kommission nicht aufgehen.

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