Süßes Schilf

Buchrezension

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: 2 Min.

Löwenzahn, Brennnessel und Giersch sind längst nicht alles, was die Natur uns quasi kostenlos an Essbarem bietet. Lecker können auch Bachbunge, Mädesüß oder Kleine Wasserlinse sein. Diese und andere Pflanzen mit teilweise verheißungsvollen Namen wachsen an Flüssen, Teichen und in Feuchtgebieten. Der Autor und Biologe Markus Strauß stellt in einem vierten Band der kleinen Reihe »Natur und Genuss« teils unscheinbare, teils imposante Gewächse vor.

Wer hätte gedacht, dass Schilfsprossen nicht nur ins Wok-Gemüse passen, sondern dass im Frühjahr angeritzte Halme über Nacht eine kleine, süße Sirupkugel absondern? Das rosa, weiß oder kräftig purpurrot blühende Indische Springkraut ist manchem Schützer heimischer Arten ein Dorn im Auge. Die bis zu zwei Meter hohe Pflanze wurde schon im 19. Jahrhundert als Zierpflanze aus dem Himalaya eingeführt. Jetzt gedeiht sie an vielen Stellen massenhaft, vor allem dank der Fähigkeit, die Samen bei geringster Berührung bis zu sieben Meter weit zu schleudern. Sie reifen im September und Oktober, schmecken nussig, können roh verzehrt werden und machen sich gut im Pilz-Risotto. Engelwurzlikör und Bärenklau-Pfannkuchen sind weitere Rezepte, die sich einfach nachkochen lassen. Für alle Pflanzen findet sich im Buch ein tabellarischer Erntekalender. Mit etwas Glück und milder Witterung lässt sich der Speiseplan das ganze Jahr über mit Wurzeln, Trieben, Blüten und Blättern aus der Nässe bereichern.

Markus Strauß: Köstliches von Sumpf- und Wasserpflanzen - bestimmen, sammeln und zubereiten, Hädecke Verlag, 88 S., 9,80 €.

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