nd-aktuell.de / 11.09.2013 / Brandenburg / Seite 12

Land kann mehr Syrer aufnehmen

Potsdam (epd/nd). Das Land Brandenburg kann nach Angaben des Sozialministeriums in Potsdam mehr als die vereinbarten 154 syrischen Flüchtlinge aufnehmen. »Bei Bedarf ist Brandenburg ebenso wie andere Bundesländer bereit, auch mehr Menschen aus Syrien aufzunehmen«, erklärte Sozialminister Günter Baaske (SPD) am Dienstag.

Außerdem teilte das Sozialministerium mit, welche Landkreise in Brandenburg die 154 syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge aufnehmen werden. Demnach sollen zwölf Personen nach Barnim kommen, 17 ins Havelland, 20 nach Oder-Spree, 18 nach Teltow-Fläming und 24 nach Potsdam-Mittelmark. Wo die Syrer genau wohnen werden, entscheiden die Kreise gemeinsam mit den Kommunen. Baaske dankte für die Bereitschaft, die Syrer unterzubringen. »Diese Solidarität ist wichtig - für uns selbst wie für unsere Gäste.«

Um den Menschen »die Eingewöhnung in die neue Umgebung zu erleichtern«, sollen sie an ihrem neuen Wohnort aktive Unterstützung erhalten, etwa bei Behördengängen, der Schulanmeldung oder der Jobsuche. Dafür wolle die »Gesellschaft für Inklusion und Soziale Arbeit e.V.« spezielle Betreuer einsetzen, heißt es. Finanziert wird die Hilfe mit rund 24 000 Euro aus Lottomitteln.

Die 154 Menschen gehören zu den 5000 Syrern, die von der Bundesrepublik aus Flüchtlingslagern aus dem Libanon und Jordanien direkt aufgenommen werden. Als sogenannte Kontingentflüchtlinge sind sie krankenversichert, bekommen eine Arbeitserlaubnis und haben Anspruch auf reguläre Sozialleistungen. Das sind 382 Euro für Alleinstehende und je 345 Euro für Paare. Der Satz für gewöhnliche Asylbewerber ist niedriger. Zudem dürfen sich die Syrer in Deutschland frei bewegen, was Asylbewerbern nicht gestattet wird. Der bundesweite Aufenthaltsstatus gelte vorerst für zwei Jahre, heißt es.

Die Kosten der Unterkunft tragen zu knapp einem Drittel der Bund und zu gut zwei Dritteln die Kommunen. Die ersten Flüchtlinge werden Ende September erwartet. Das Sozialministerium rechnet damit, dass sich die Aufnahme über mehrere Monate hinziehen wird.