Im Zeichen der Flucht

Das Spätwerk des Zeichners Bruno Konrad in einer Dresdner Ausstellung

  • Gert Claußnitzer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Das späte Werk des Dresdner Zeichners Bruno Konrad steht im Fokus einer Ausstellung der Sächsischen Landesärztekammer. Konrad verstarb 2007 im Alter von 77 Jahren. Man erinnert sich vielleicht an den Zeichner geschichtlicher Geschehnisse und existenzieller Fragen in früheren Ausstellungen. Mit einer gewissen Kühnheit, doch frei von virtuosen Effekten, wurde hautnah Erlebtes dargestellt, manchmal stand es in einer archaischen Wirklichkeit. Keine strahlenden Heldenvisionen, sondern Bilder, die soziales Bewusstsein bezeugen. Kollektivthemen, Massenschicksale, die sich dem Künstler aufdrängten. Ein Zeichenduktus, sehr linear, der ethische Fragen berührte.

Der Künstler bezog Impulse aus dem »höllischen Furioso« der Radierungen Hans Grundigs. Das allzu Literarische vergangener Jahre wurde jedoch abgelegt, wie man in der jetzigen Ausstellung erkennen kann. Der allgemein als Richtschnur verordnete Realismus, Ausdruck einer ästhetische...


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