Grenzfall Einöd

Wie die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Bundesländern zwei Schwesterstädte trennt

  • Jörg Fischer, dpa
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Eigentlich gehören Zweibrücken und Homburg zusammen. Doch eine Landesgrenze trennt beide Städte: Zweibrücken liegt in Rheinland-Pfalz, Homburg im Saarland. Das bietet Vorteile, schafft aber auch Probleme. Damit hat auch der »Grenzort« Einöd zu kämpfen.

Einöd liegt nicht einsam. Von früh bis spät rauschen täglich 15 000 bis 20 000 Autos durch die Hauptstraße des saarländischen Orts. »Wir sind Bindeglied zwischen zwei Bundesländern«, sagt Ortsvorsteher Karl Schuberth (SPD). Einöd wurde 1974 in die Stadt Homburg »zwangseingemeindet«, liegt aber direkt an der Grenze zur rheinland-pfälzischen Stadt Zweibrücken. »So richtig integriert sind wir nicht. Ich versteh› doch einen Pfälzer viel besser als einen saarländischen St. Wendeler«, bedauert der Einöder.

Einst auch französisch

»Wenn es keine Landesgrenze gäbe, wären wir schon längst eine Einheit«, ist sich Zweibrückens Oberbürgermeister Kurt Pirmann (58) sicher. Denn eigentlich gehören die beiden Städte schon seit 1755 zusammen, als das Amt Homburg zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken kam. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der frühere bayerische Kreis Homburg dem Saargebiet unter Völkerbundmandat zugeschlagen. 1935 kam er zurück »ins...


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