Mindestlohn in Fleischindustrie soll kommen

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Hannover (dpa/nd). Nach der breiten Diskussion um die Löhne in der Fleischindustrie steuert die Branche nun auf einen Mindestlohn zu. Nachdem die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vor kurzem die Arbeitgeber zu Verhandlungen aufgefordert hatte, gaben der Verband der Ernährungswirtschaft Niedersachsen/Bremen/Sachsen-Anhalt (VDEW) und die NGG am Donnerstag einen ersten Gesprächstermin bekannt: Am 22. Oktober sollen die Tarifparteien über einen Einstiegslohn für die bundesweit gut 80 000 Arbeitnehmer in Schlachtbetrieben, Geflügelschlachtereien und der Fleischwarenindustrie beraten.

Die NGG fordert unter anderem 8,50 Euro als Stundenlohnuntergrenze. Wie der Arbeitgeberverband mitteilte, sollen die neuen Regelungen auch für ausländische Werkvertragsarbeitnehmer gelten. Laut VDEW träfe der Mindestlohn »Schwarze Schafe«, brächte für den Großteil der Branche aber »keine nennenswerte Veränderung«, da schon heute Stundenlöhne zwischen sieben und zwölf Euro gezahlt würden. NGG-Verhandlungsführer Claus-Harald Güster erwarte auch die tarifliche Regelung von Werkverträgen und weiteren Mindeststandards in der Branche, teilte die NGG am Donnerstag mit. Überdies enthebe »die Vereinbarung von Branchenmindestlöhnen die Bundesregierung nicht von der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns «, so Güster weiter.

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