nd-aktuell.de / 24.09.2013 / Politik / Seite 20

»Usagi« sucht Philippinen und China heim

Fast 50 Menschen sterben durch den Taifun

Der Taifun »Usagi« hat auf den Philippinen und in Südchina gewaltige Schäden angerichtet und mindestens 48 Menschen getötet. Es ist der bisher schlimmste Wirbelsturm des Jahres. Er brachte sintflutartige Regenfälle, heftige Böen und Überflutungen. Mit voller Wucht raste »Usagi« (Hase des Himmels) in der Nacht zum Montag über die südchinesische Küste. Mindestens 25 Menschen kamen in China ums Leben.

Auf den Philippinen starben 23 Menschen. Zwei Tage nachdem der Taifun auf der Inselgruppe schwere Verwüstungen angerichtet hatte, wurden allein nach einem Erdrutsch in der nördlichen Region von Zambales 20 Leichen geborgen. Auch am Montag waren noch Ortschaften überflutet. Auf seinem weiteren Weg an Taiwan vorbei wurde »Usagi« sogar kurzfristig als »Super-Taifun« eingestuft. Er traf Sonntagabend nördlich von Hongkong bei Shanwei auf Chinas Küste. Rund 8500 Häuser wurden zerstört. Der Sturm schob das Meerwasser in die Küstenstädte. »Die Wellen waren bis zu zwei Meter hoch«, schilderte der Besitzer eines Fischrestaurants nicht weit vom Strand in Nanao nahe der Stadt Shantou.

300 000 Menschen mussten evakuiert werden, berichtete Xinhua. Die Behörden schätzten die direkten wirtschaftlichen Schäden auf über sieben Milliarden Yuan (850 Millionen Euro). Mehr als fünf Millionen Menschen seien betroffen. Der Sturm erreichte Geschwindigkeiten bis 160 Kilometer pro Stunde. »Es ist der stärkste Taifun, den ich je erlebt habe. Schrecklich«, sagte Luo Hailing, Mitarbeiter einer Tankstelle in Shanwei. Der Sturm unterbrach Strom- und Wasserversorgung. Rund 50 Zugverbindungen wurden bis Dienstag ausgesetzt. Hunderte Flüge fielen aus. Allein in Hongkong wurden 350 Flüge abgesagt.

Die Schulen in 14 Städten blieben am Montag geschlossen. Zehntausende Fischerboote waren in die Häfen zurückgerufen worden. Vier der sechs Reaktorblöcke des Dayawan Atomkraftwerkes wurden vorsichtshalber auf eine niedrigere Auslastung heruntergefahren. dpa