Den Endenergieverbrauch im Blick

Heizungsmodernisierung

  • Lesedauer: 3 Min.
Wie Heizkosten im Gebäudebestand gespart werden, dazu hält der Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) in Kooperation mit der Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung HEA nützliche Tipps bereit.

Raumwärme und Trinkwassererwärmung tragen zu 88 Prozent zum Endenergieverbrauch der Haushalte bei, die Beleuchtung lediglich zu zwei Prozent. In Deutschland sind rund 78 Prozent der Heizungsanlagen nicht auf dem Stand der Technik. Heizkessel werden etwa erst nach 24 Jahren ausgetauscht, viele Wärmeerzeuger sind noch älter.

Worauf kommt es an?

Über die Senkung des Heizenergieverbrauchs ist die größte Energieeinsparung zu erzielen. In bestehenden Gebäuden gibt es die Möglichkeit, Wärmeverluste durch die Außenhülle zu minimieren und die Anlagentechnik zu verbessern. Durch den Austausch veralteter gegen effiziente Anlagentechnik können bereits große Mengen an Energie eingespart werden. Dazu lassen sich durch Dämmung der Fassade, des Dachs oder den Einbau neuer Fenster die Wärmeverluste des Gebäudes verringern.

Effiziente Anlagentechnik

Die Heizungsanlage lässt sich durch effiziente Brennwerttechnik verbessern. Wird diese mit thermischen Solaranlagen kombiniert, lassen sich die Heizkosten weiter senken. Die Umstellung auf eine umweltfreundliche Wärmepumpe mit geringem Wartungsaufwand sollte geprüft werden. Veraltete hydraulische Durchlauferhitzer und Warmwasserspeicher sollten durch moderne elektronische Durchlauferhitzer ersetzt werden. Damit sind mehr als 20 Prozent Strom zu sparen. Zudem erhält man gradgenau warmes Wasser in beliebiger Menge.

Mit einem optimal ausgelegten System und moderner Regelung steigt außerdem der Komfort, und das Raumklima wird behaglicher. Zusätzlich profitiert die Umwelt durch Sinken der CO2-Emissionen.

Möglichkeiten ausschöpfen

Um Wärmeverluste der Gebäude zu verringern, sollten Fassade und Dach gedämmt und gegebenenfalls neue Fenster eingebaut werden. Vorsicht ist geboten, wenn nur die Fenster ausgetauscht werden, dadurch kann es Feuchteprobleme oder Schimmel im angrenzenden Mauerwerk geben. Eine einfache, aber wirkungsvolle Methode ist die Dämmung der obersten Geschossdecke, wenn der Dachboden nicht ausgebaut ist.

Ausreichend Frischluft

Zum Feuchteschutz müssen Gebäude ausreichend belüftet werden. Reicht der Luftaustausch über Undichtigkeiten nicht aus, genügen schon Außenluftdurchlässe oder eine Abluftanlage. Energiesparender und komfortabler ist allerdings eine Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung, die den größten Teil der sonst beim Lüften entweichenden Wärme zurückgewinnt. Lärm, Staub und Pollen gelangen so nicht mehr ins Haus. Auch beim Betrieb einer Lüftungsanlage dürfen die Fenster geöffnet werden, bei hohem Frischluftbedarf ist das sogar notwendig.

BSB-Tipp: Sinnvoll ist, zu den Modernisierungsmaßnahmen einen Energieberater hinzuzuziehen. Eine umfassende Energieberatung fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA im Rahmen der »Vor-Ort-Beratung« mit attraktiven Zuschüssen. Gefördert werden derzeit auch Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien in Bestandsgebäuden wie Wärmepumpen, Biomasse und Solaranlagen. Mit dem Programm »Energieeffizient Sanieren« fördert die Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW die Sanierung von Gebäuden auf KfW-Effizienzhaus-Standard oder die Durchführung von Einzelmaßnahmen wie den Austausch von Heizkesseln und die Gebäudedämmung. Förderfähig sind hier Wohngebäude, für die der Bauantrag/die Bauanzeige vor dem 1. Januar 1995 gestellt wurde.

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