Für und wider den irischen Senat

Wähler auf der Grünen Insel durften über die Zukunft der zweiten Parlamentskammer abstimmen

  • Leon Kohl, Dublin
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Mehr als drei Millionen Iren waren am Freitag aufgerufen, über eine Abschaffung des irischen Senats abzustimmen. Über das Für und Wider dieser Entscheidung wurde auf der Insel lebhaft diskutiert.

Die beiden Regierungsparteien, die konservative Fine Gael und die sozialdemokratische Labour Party, aber auch die linke Oppositionspartei Sinn Féin warben für eine Abschaffung des Seanad Éireann, der zweiten Kammer des irischen Parlaments. Gegner warnten indessen vor den Folgen eines Einkammerparlaments und forderten eine Reform des Oberhauses.

Einig waren sich alle Fraktionen in der Auffassung, dass der Senat in seiner bisherigen Form nicht mehr zeitgemäß sei. Er besteht aus 60 Mitgliedern, von denen elf durch den Premierminister ernannt, weitere sechs von Absolventen des Trinity Colleges in Dublin und der National University of Ireland gewählt und die restlichen 43 als Vertreter gesellschaftlicher Gruppen von einem Gremium aus Parlamentariern und örtlichen Ratsmitgliedern bestimmt werden. Folglich haben derzeit nur drei Prozent der irischen Bevölkerung die Möglichkeit, über die Zusammensetzung des Oberhauses zu entscheiden. ...


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