Iraner twittern ihre Jeans vielleicht künftig legal

Iranischer Präsident kündigt Freigabe von Facebook und Twitter an

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (dpa/nd). Nach einer Bemerkung des israelischen Premierminister Netanjahus über Iraner, die gerne Blue Jeans tragen würden, wenn sie denn dürften, twitterten diese gestern spöttisch ihre Jeans. Während es im Iran kein Gesetz gegen Jeans gibt, sind Twitter und Facebook jedoch tatsächlich verboten. Doch dies könnte sich bald ändern.

Seit der als moderat geltende Kleriker Hassan Ruhani den Präsidentschaftsposten innehat, öffnet sich das Land auch in diese Richtung. Ruhani und sein Außenminister Mahmud Waezi nutzen diese Netzwerke selbst zu Kommunikationszwecken. Jetzt gab das Telekommunikationsministerium am Dienstag in einer Mitteilung auf seinem Webportal bekannt, dass verschiedene Behörden dabei seien, die Aufhebung der Blockade dieser beiden Netzwerke zu überprüfen.

Obwohl der einflussreiche Klerus weiterhin betont, Facebook und Twitter seien Spionageapparat der USA und eine Mitgliedschaft von Iranern Sünde, könnte dies den ersten Schritt zur freierem Internetzugang darstellen.

Faktisch wird die Entsperrung der Internetseiten jedoch wenig ändern. Iranische Nutzer umgehen diese ohnehin mit sogenannten Datentunneln, sodass schätzungsweise über 20 Millionen Iraner Mitglieder bei sozialen Netzwerken sind.

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