Die schleichende Vergiftung von Minamata

Eine Bucht in Japan wurde zum Symbol für industrielle Umweltverschmutzung

Ein Chemieunternehmen leitete in Japan jahrzehntelang quecksilberhaltige Abwässer ins Meer - und vergiftete eine ganze Region.

Alles begann mit toten Fischen, die auf dem Meer trieben. Dann verhielten sich Hauskatzen seltsam. Schließlich klagten Menschen über Schmerzen, erlitten ganz plötzlich Krämpfe, hatten Probleme beim Sprechen und beim Laufen. Viele siechten dahin und starben.

An der Bucht rund um die Stadt Minamata auf Japans südlichster Insel Kyushu herrschte Mitte der 1950er Jahre der blanke Schrecken. Dieser bekam alsbald einen Namen: Minamata-Krankheit. Ärzte und Wissenschaftler stellten Schädigungen am zentralen Nervensystem von Menschen und Tieren fest, die auf eine Schwermetallvergiftung zurückgeführt wurden. Der örtliche Chemiekonzern Chisso stritt jeglichen Zusammenhang der Epidemie mit seiner Acetaldehyd-Anlage ab, deren Abwässer ungefiltert ins Meer geleitet wurden. 1963 wiesen Forscher des öffentlichen Gesundheitsdienstes nach, dass die Einleitung von Methylquecksilberiodid ins Meer zu einer dramatischen Anreicherung von Quecksilberv...


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