Freiheit für die Wölfe, Tod für die Schafe

Robert Misik ist freier Autor aus Österreich

Der Exitus der FDP ist nicht der Bankrott des parteipolitisch organisierten Liberalismus, sondern nur sein Resultat. Liberalismus, ins Lächerliche getrieben bis zur gar nicht so heimlichen Leitidee »Wenn jeder an sich selbst denkt, dann ist an alle gedacht« - das ist es, was vom Liberalismus zuletzt geblieben war. Ein Liberalismus, der die Freiheit des Einzelnen gegen alle alten und neuen Anfechtungen hochhielt, gegen neue Freiheitsbedrohungen durch den Staat, aber auch gegen Paternalismus und Konformismus, ein Liberalismus kurzum, der den Eigensinn der Individuen hochhält, ein solcher Liberalismus hat mit dem, was die FDP in den letzten Jahrzehnten war, praktisch nichts mehr zu tun. Parteipolitisch ist er heimatlos. Man kann sagen, dass das schade ist.

Wofür es einen Bedarf gäbe, wäre ein neuer Liberalismus, ein Liberalismus 2.0, und der müsste insbesondere in den Mitte-Links-Parteien Wurzeln schlagen. Immer schon war die Lin...


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