Faktor Tod

  • Lesedauer: 2 Min.

Als in den 70er Jahren ein neues Medikament auf den Markt kommt, keimt für die Betroffenen von Hämophilie (Bluterkrankheit) endlich Hoffnung auf ein normales Leben. Doch »Faktor VIII«, das neue Medikament, hat schreckliche Nebenwirkungen und bringt den Tod. In den 80er Jahren infizieren sich Tausende Bluter durch diese Arznei mit HIV. Der Film, der am nächsten Dienstag im ZDF ausgestrahlt wird, erzählt von ihrer Geschichte und dem Versagen von Politik, Pharmaindustrie und Ärzteschaft. Bis heute sind über 1000 Bluterkranke durch die verseuchten »Faktor VIII«-Präparate qualvoll gestorben. Die wenigen Überlebenden leiden an Aids und der damit verbundenen Diskriminierung. Eine Entschuldigung oder Entschädigung der Pharmaindustrie gibt es bis heute nicht.

Nur einer der drei Brüder lebt noch - mit HIV und ohne finanzielle Sicherheit. Er hält den Film für einen erschreckenden Tatsachenbericht. Viele Bluter hätten sterben müssen, nur weil es um Geld ging. Auf die Frage, ob ein solcher Skandal auch im Jahr 2013 vorstellbar wäre, antwortet der Mann, er sei traurig, ahne aber, dass die Menschheit nicht dazu gelernt hat und es morgen genauso wieder passieren würde. Die Profitgier sei heute noch größer als in den Achtzigern. nd

Blutgeld, Spielfilm, 28. 10. 2013, 20:15 Uhr ZDF. Mit Max Riemelt, David Rott, Fabian Busch, Rudolf Kowalski, Heio von Stetten, Heikko Deutschmann, Jürgen Tarrach, Lavina Wilson, Charlotte Schwab.

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