Was trübt Polens Geistesklima?

Standfeste Amtskirche und »Smolensker Tollheit«

  • Julian Bartosz, Wrocław
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Über Polen liegt ein herrlicher Altweibersommer - und zugleich ein trübes, dumpfes geistiges und politisches Klima.

Kennzeichnend für das Geistesklima zwischen Oder und Bug ist die vatikanische Abweisung einer Klage des Pfarrers Wojciech Lemanski, dem der Warschauer Bischof Henryk Hoser, nachdem er Lemanski seine Pfarrei entzogen hatte, absolute Schweigepflicht auferlegte. Das Redeverbot gilt nicht nur im Bezug auf die Medien, Lemanski darf sich überhaupt nicht in der Öffentlichkeit äußern. Völlig verfassungswidrig.

Da hilft auch die Meinung des Warschauer Professors Stanislaw Obirek nicht, die Klage sei gar nicht zu Papst Franziskus gedrungen, vielmehr sei sie auf unterer Ebene des Heiligen Stuhls abgewiesen worden. Polens Amtskirche triumphiert: Rom habe gesprochen, der Fall ist erledigt.

Aber nicht nur in der Causa Lemanski fühlen sich die Bischöfe gestärkt. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Jozef Michalik, hatte in den letzten Wochen aus linken und liberalen Kreisen scharfe Kritik gerntet, nachdem er s...


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