Mehr als 70 Feuer lodern in Australien

Pilot stirbt beim Absturz seines Löschflugzeuges

  • Lesedauer: 2 Min.
Seit mehr als einer Woche toben die Buschbrände in Australien. Der Pilot eines Löschflugzeugs kommt beim Absturz seiner Maschine um.

Die Buschbrände in Australien haben ein zweites Menschenleben gekostet: Der Pilot eines Löschflugzeugs starb bei einem Absturz. Die Ursache des Unglücks 230 Kilometer südlich von Sydney war zunächst unklar. Bereits vergangene Woche war ein Mann, der sein Haus schützen wollte, an einem Herzinfarkt gestorben. Die Feuer im Südosten Australiens waren vor rund einer Woche ausgebrochen. Einen der größten Brände hatte das Militär bei einer Schießübung durch explodierende Munition ausgelöst. Am Donnerstag loderten noch mehr als 70 Feuer in der Region.

Über den Absturz des 43-jährigen Brandbekämpfers sagte der Chef der regionalen Feuerwehr, Shane Fitzsimmons: »Es ist eine Tragödie für die Gemeinschaft der Brandbekämpfer, aber vor allem für die Familie.« Der Pilot hinterlässt eine Frau und drei kleine Kinder. Er war allein an Bord. Das Flugzeug prallte in einem unwegsamen Terrain westlich von Ulladulla auf und fing Feuer, was einen neuen Brand auslöste. Weil zu wenig Regen gefallen ist, sind Busch und Wälder ausgetrocknet und geraten beim kleinsten Funken in Brand.

Mehr als die Hälfte der verheerenden Buschbrände ist noch nicht unter Kontrolle. Bislang wurden 210 Häuser und 126 000 Hektar Wald zum Raub der Flammen. Am schlimmsten betroffen sind die Blue Mountains, ein beliebtes Ausflugsziel etwa 70 Kilometer westlich von Sydney. Die Brände in der Region sind die schlimmsten seit den 60er Jahren. Obwohl die Temperaturen leicht zurückgingen, bleibe die Situation noch mindestens vier Tage lang höchst gefährlich, warnte die Feuerwehr. Vor allem starke Winde machen die Situation unberechenbar.

Generalleutnant Mark Binskin entschuldigte sich im Namen der Streitkräfte, einen der größten Brände ausgelöst zu haben. Bei dem betreffenden Feuer brannten westlich von Sydney mehr als 50 000 Hektar Buschland und mehrere Häuser ab. Auf die Armee könnten Schadenersatzforderungen zukommen. Auf dem Schießplatz hätten Gerätschaften zum Löschen bereitgestanden, doch sei der Einsatz schwierig gewesen, weil auf dem Gelände scharfe Munition gelegen habe.

Bei den Bränden sind zahllose Tiere getötet oder verletzt worden. Freiwillige suchten am Donnerstag abgebranntes Buschland ab, um verletzte Kängurus, Koalas und andere Beuteltiere zu bergen, so die Tierschutzorganisation WIRES. Agenturen/nd

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