Leben mit dem großen Lauschangriff

Die Regierung in Washington wiegelt ab, viele US-Bürger interessiert der Geheimdienstskandal kaum

Mag das Misstrauen in der Welt wachsen, zu Hause vermag die NSA-Affäre USA-Präsident Obama wenig anhaben. Das Interesse der Bürger ist gering.

Vor ein paar Monaten, als die NSA-Affäre nach den Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden das erste Mal hochkochte, hatte USA-Präsident Barack Obama mit treuem Augenaufschlag noch versichert: »Wenn ich wissen will, was Kanzlerin Merkel denkt, dann rufe ich Kanzlerin Merkel an.« Daran hegt man nun in Berlin ernsthafte Zweifel. Und wieder wiegelt Obama ab: »Der Präsident versicherte der Kanzlerin, dass die Vereinigten Staaten die Kommunikation von Kanzlerin Merkel nicht überwachen und nicht überwachen werden.«

Die Erklärung aus dem Weißen Haus nach einem Telefongespräch mit der empörten deutschen Regierungschefin ist ein schönes Beispiel diplomatischer Rhetorik. Vielleicht keine Lüge, aber die eigentliche Frage wird geschickt umschifft, wie auch die »New York Times« anmerkt. Haben Obamas digitale Schlapphüte die Bundeskanzlerin nun in der Vergangenheit abgehört oder nicht? Der Vorsitzende der deutsch-amerikanischen Parlam...


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