Warnung vor Pestiziden in der Landwirtschaft

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Potsdam. Umweltschützer warnen vor der zunehmenden Verwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft. Von 14 genommenen Proben in Kleinstgewässern in den Landkreisen Barnim, Uckermark und Oder-Spree seien lediglich zwei nicht belastet gewesen, sagte am Montag Axel Kruschat, Landesgeschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND). Die Auswirkungen auf geschützte Tiere und Pflanzen seien enorm. Der BUND hatte gemeinsam mit der Landtagsfraktion der Grünen zum zweiten Mal nach 2012 kleine Gewässer untersuchen lassen. Damals wurden lediglich in drei von zwölf Proben keine Pestizide nachgewiesen. Neun verschiedene Substanzen wurden entdeckt. Die Stoffe seien nicht verboten, gehören aber nicht dahin, betonte Kruschat. Sie dürften nicht ins Wasser gelangen. Unter den Mitteln ist auch ein Totalherbizid, das alle Pflanzen vernichtet. Es wird beispielsweise vor der Neuaussaat ausgebracht.

Der Landtagsabgeordnete Michael Jungclaus (Grüne) warf der Landesregierung vor, sich nicht ausreichend mit diesem Problem zu beschäftigen. »Es werden zu wenige Proben genommen«, kritisierte er. Auch fehlten Grenzwerte für die kleinen Gewässer. Die Landwirte sollten intensiver über die richtige Anwendung der Mittel informiert werden. »Oft könne man mit weniger auskommen«, sagte Jungclaus. Die Pflicht zu fünf Meter breiten Schutzstreifen an den kleinen Gewässern sei durchzusetzen, damit keine Pestizide hineingelangen. In der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion vom September hatte das Umweltministerium mitgeteilt, eine pauschale Erweiterung der Kontrollen sei nicht vorgesehen. dpa

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