nd-aktuell.de / 30.10.2013 / Unten links / Seite 1

UNTEN LINKS

Professor Seni L., der sich wie jedes Jahr in seinem Baumhaus am Berliner Prater auf das beliebte Volksfest »Hallo Wien« vorbereitete, erhielt 5 vor 12 (Mitteleuropäische Sauregurkenzeit) einen Anruf aus Washington. Das ist bestimmt die NASA, dachte er. Es war aber die NSA, die L. in seiner Eigenschaft als Erfinder zu sprechen wünschte. Das war insofern überraschend, als die letzte halbwegs sinnvolle Kreation des Forschers ein über digitale Fettaugen mit Solarenergie beheizbarer Zahnstocher war, dessen Realisierung am sechsstelligen Markteinführungspreis gescheitert war. »Sie wollen wohl mal der Kanzlerin auf den Zahn fühlen«, talkte L. launig durch die transatlantische Leitung, was ihm ein knurriges »Shut up!« eintrug. Der NSA ging es nämlich ausschließlich um die digitalen Fettaugen, die nach ihren Intentionen künftig Einsatz in den Suppen der Kanzleramtskantine finden sollen. Obama habe den Wunsch geäußert, Merkel endlich wieder auf Augenhöhe begegnen zu können. ibo