Der Fall Piotr Ikonowicz
Der 57-jährige polnische Sozialist betrachtet sich als »politischer Gefangener des Kapitalismus«
Ein vorgeblicher Rechtsstaat stellt das Eigentumsrecht vor Menschenrechte. Ziviler Ungehorsam wird in einem solchen Staat mit Gefängnis bestraft. Genau das ist der Fall Ikonowicz.
Am Mittwoch gegen 6 Uhr nahmen zwei Polizisten den 57-jährigen Sozialisten Piotr Ikonowicz in seiner Wohnung fest und beförderten ihn ins Gefängnis Warszawa-Olszynka. Dort soll er seine 2008 vom Amtsgericht verhängte dreimonatige Haftstrafe absitzen. Mit einer Gruppe von Mitstreitern seiner Organisation »Kanzlei Soziale Gerechtigkeit« hatte sich Ikonowicz im Jahr 2000 der Zwangsexmittierung eines älteren Ehepaares widersetzt. Dabei kam es zu einem Gedränge. Der Eigentümer des Hauses, in dem das Ehepaar wohnte, zeigte das als »Überfall« an und fand vor Gericht Gehör.
Die Festnahme erfolgte einen Tag vor dem Berufungstermin vor einer höheren Kammer. In seiner Zelle erklärte Piotr Ikonowicz dem Sender TVN 24: »Ich wurde in einem ungleichen Prozess verurteilt. Der Richterspruch stan...
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