Picasso im Hinterzimmer

Geraubte Kunst entdeckt

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Zollfahnder haben in der Wohnung eines 80-jährigen Münchners etwa 1500 bisher verschollene Gemälde von Meistern der klassischen Moderne entdeckt und beschlagnahmt - darunter Werke von Picasso, Matisse und Chagall. Wie die Illustrierte »Focus« schreibt, sollen die Nationalsozialisten die Werke von jüdischen Sammlern geraubt oder konfisziert haben.

Eine Berliner Kunsthistorikerin versuche, die Herkunft und den materiellen Wert der nun vom Zoll beschlagnahmten Werke zu ermitteln. Das Magazin spricht von rund einer Milliarde Euro. Den Untersuchungen zufolge lägen für mindestens 200 der gefundenen Werke offizielle Suchmeldungen vor, 300 gehörten zu den Objekten der »entarteten« Kunst.

Der Rentner, Spross einer berühmten Kunsthändler-Dynastie, lebte in München. Laut »Focus« hatte der Vater des 80-Jährigen die Gemälde in den 30er und 40er Jahren aufgekauft. Nach dem Krieg soll der Vater behauptet haben, die Meisterwerke seien nach einem Bombenangriff in seiner Dresdener Wohnung verbrannt. Tatsächlich jedoch hütete sein Sohn den einzigartigen Kunstschatz. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. dpa/nd

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