Das Leben nach dem Überleben

Robert Schindel lässt in »Der Kalte« einen ehemaligen Häftling in Wien mit einem KZ-Aufseher zusammentreffen

Die Literatur zur Shoah ist mit Robert Schindels Roman »Der Kalte« um eine interessante Dimension bereichert worden. Der Autor selbst wurde 1944 als Kind jüdischer Kommunisten in Österreich geboren und überlebte im Versteck. Die Erinnerung an Auschwitz platziert er in die zeit- und kulturgeschichtliche Realität Österreichs zwischen 1985 und 1989, als Kurt Waldheim Bundespräsident wurde.

Die Diskussionen um Waldheims Kriegsvergangenheit spielen im Roman ebenso eine Rolle wie die Auseinandersetzungen um ein Antifaschismusdenkmal. Keinesfalls eine Nebenrolle spielen die in Österreich immer heißdiskutierten Selbstverständnisfragen des Wiener Burgtheaters. Und natürlich wird auch von menschlichen Schwächen, Liebeshändeln und Alltäglichem erzählt.

Wie Robert Schindel die Geschichte des Judenmordes mit späterer Wirklichkeit in Zusammenhang bringt, gelingen ihm neue Sichten auf die »Rezeption« des Holocaust und auf seine Heimat,...


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