Ad absurdum

Sarah Liebigt betreibt Parolenkunde frei nach Schlapphut

  • Lesedauer: 1 Min.

»Sie haben 1000 Mitglieder?« Weil Sanchita Basu, Mitarbeiterin der Opferberatungsstelle »Reach Out«, eine Demonstration mit etwa so vielen Teilnehmern anmeldete, sah sich der Staatsschutz bemüßigt, lustige Fragen zu stellen. Die Veranstaltung am Samstag war zum einen dem Gedenken an die NSU-Opfer gewidmet. Zum anderen richtete sich die Demonstration gemäß ihres Mottos gegen die mangelhafte Aufarbeitung des NSU durch staatliche Behörden.

Die Berliner Vertreter der Verfassungsschützenden Organe jedenfalls setzten diese nun schon zu viele Monate andauernde Reihe von Unterlassungen und Peinlichkeiten fort. Und ahndeten die Parole »Nazis und Staat Hand in Hand - Das Problem heißt Rassismus« mit Beschlagnahmung der Lautsprecheranlage. So zumindest lassen es die Begebenheiten vom Samstag vermuten.

Es ist immer wieder faszinierend, mit weicher Leichtigkeit die Behörden selbst die ihnen vorgeworfenen Unzulänglichkeiten bestätigen. Denn die bei linken Demos häufig geäußerte ähnliche Behauptung »Deutsche Polizisten schützen die Faschisten« prallte bisher an den uniformierten Reihen ab. Dafür müsste doch aber auch das Mikro kassiert werden?

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