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Leerer Stuhl bei Festival in Stockholm

Ai Weiwei

  • Lesedauer: 1 Min.

Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat zum Auftakt des Stockholmer Filmfestivals am Dienstag in einer auf Video aufgenommenen Grußadresse an das Festival sein Bedauern darüber erklärt, dass er - obwohl Mitglied der Jury - wegen des von Peking gegen ihn verhängten Reiseverbots nicht kommen könne. Ai wird bei den Filmfestspielen durch einen von ihm entworfenen leeren Stuhl symbolisch vertreten, den er von China nach Stockholm schickte.

Er hoffe, so verdeutlichen zu können, wie die chinesischen Behörden die Meinungs- und Reisefreiheit sowie »grundlegende Menschenrechte rücksichtslos und ohne jede Erklärung einschränken«, hieß es in der Videobotschaft. Er lebe nach wie vor »in einer Art von sanfter Gefangenschaft«. Die Behörden hätten seinen Pass immer noch eingezogen.

Ai ist als offen regierungskritischer Künstler bekannt. Unter anderem war er 2011 insgesamt 81 Tage lang an einem unbekannten Ort festgehalten worden. Ihm wird Steuerbetrug vorgeworfen. Bereits beim Rotterdamer Filmfestival zu Jahresbeginn war er Mitglied der Jury, ohne persönlich anwesend zu sein.

Am 9. November, dem Tag des Mauerfalls 1989, ist Ai Stargast bei der internationalen Falling Walls Conference in Berlin. Per Videozuschaltung aus China will er zusammen mit dem isländischen Künstler Olafur Eliasson eine digitale Plattform für Meinungsfreiheit vorstellen. AFP/nd

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