nd-aktuell.de / 07.11.2013 / Politik / Seite 8

Greenpeace vor dem Kreml

Moskau. Mit einer Protestfahrt auf der Moskwa, forderte Greenpeace am Mittwoch in der russischen Hauptstadt unmittelbar vor dem Kreml, Amtssitz des Präsidenten Wladimir Putin, die Freilassung seiner in Russland inhaftierten 30 Aktivisten aus 18 Ländern Aktivisten. Das Greenpeace-Schiff »Arctic Sunrise« war von der russischen Küstenwache am 19. September in der Barentssee aufgebracht worden, nachdem Besatzungsmitglieder versucht hatten, eine Bohrinsel des Energieriesen Gazprom zu entern.

Vor dem Internationalen Seegerichtshof in Hamburg begannen am Vormittag die Verhandlung über das Greenpeace-Schiff. Die Niederlande, unter deren Flagge das Schiff läuft, hatten eine einstweilige Anordnung beantragt, Schiff und Besatzung freizulassen sowie das Gerichtsverfahren auszusetzen. Russland nimmt an der Verhandlung nicht teil, weil es die Zuständigkeit des Gerichts bestreitet. Greenpeace ist lediglich Prozessbeobachter. Mit einer Entscheidung wird bis Ende November gerechnet.

Das Gericht ist in seiner Rechtsprechung unabhängig, unterhält aber enge Beziehungen zur UNO. Hamburg wurde Anfang der achtziger Jahre wegen seiner Seefahrer- und Handelstradition als Standort ausgewählt. Agenturen/nd

Foto: AFP/Wassili Maximow