Wochen für mehr Toleranz gestartet

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In Berlin sind am Mittwoch die bundesweiten Aktionswochen gegen Antisemitismus gestartet. Auf dem Programm stehen 380 Veranstaltungen in 90 Städten, teilte die Amadeu Antonio Stiftung mit.

In Berlin sind am Mittwoch die bundesweiten Aktionswochen gegen Antisemitismus gestartet. Auf dem Programm stehen 380 Veranstaltungen in 90 Städten, teilte die Amadeu Antonio Stiftung in der Bundeshauptstadt mit. Unter anderem wird die Ultragruppe »Caillera SV Werder« des Bundesligisten Werder Bremen am 16. November im Weserstadion über Antisemitismus im Fußball diskutieren. An den zum 11. Mal stattfindenden Aktionswochen sind 170 Organisationen, Schulen, Jugendzentren und jüdische Gemeinden in ganz Deutschland beteiligt. Die Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung, Anetta Kahane, warnte davor, die Gefahr von Antisemitismus zu unterschätzen. An Gedenktagen wie dem 75. Jahrestag der Novemberpogrome von 1938 sei auch ein Blick in die Gegenwart wichtig. »Wir erleben derzeit einen starken Anstieg beim Antisemitismus und niemanden scheint das richtig zu stören«, sagte Kahane.

Dabei verwies sie auf Zahlen des Bundesinnenministeriums. Demnach sind im vergangenem Jahr antisemitische Gewalttaten in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um fast 70 Prozent gestiegen. Im ersten Halbjahr 2013 sei die Zahl erneut um über 20 Prozent angestiegen. Somit habe es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres schon genauso viele antisemitische Gewalttaten wie im ganzen Jahr 2011 gegeben, erklärte Kahane.

Ursächlich sind nach ihrer Meinung auch die teils antisemitisch geführten Debatten der letzten Monate. »Daher muss klar gesagt werden: Wer sich antisemitisch äußert, der nimmt zumindest billigend in Kauf, dass Menschen sich legitimiert fühlen, Juden körperlich anzugreifen«. epd/nd

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