Gondolieri gegen Reflektoren

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Venedig/Rom. Nach dem Tod eines deutschen Touristen auf dem Canale Grande in Venedig sind in der Lagunenstadt neue Verkehrsregeln in Kraft getreten. Die Umsetzung der Pläne für mehr Verkehrssicherheit werde stufenweise vor sich gehen, sagte ein Sprecher des Bürgermeisters Giorgio Orsoni. Die Zahl der Fähren wurde bereits eingeschränkt, was bei Einwohnern auf Empörung stieß.

Die neuen Regelungen sehen vor, dass Gondeln künftig Nummernschilder und Reflektoren wie Autos oder Fahrräder. Allerdings war keine der dutzenden hölzernen Barken an der berühmten Piazza San Marco damit versehen, wie ein AFP-Fotograf berichtete. Die Gondolieri hatten durch Proteste bereits erreicht, von der Pflicht zur Nutzung eines GPS-Geräts ausgenommen zu werden.

Auf dem Canale Grande verkehren täglich zwischen 3000 und 4000 Wassertaxis, Gondeln und andere Boote. Im August war ein deutscher Familienvater vor den Augen seiner Familie ums Leben gekommen, als seine Gondel mit einem größeren Wassertaxi zusammenstieß.

Außerdem sollen durch Venedig vom nächsten Jahr an deutlich weniger Kreuzfahrtschiffe fahren. Das kündigte Italiens Regierung nach einem Treffen mit Vertretern aus Venedig an. Die hohe Zahl der Schiffe, die durch den Guidecca-Kanal direkt am Markusplatz vorbei zum Hafen der Stadt fahren, hatte Umweltschützer und Anwohner immer wieder empört. Viele empfanden den Anblick der schwimmenden Hochhäuser als Schandfleck, zudem wurde befürchtet, die Wellen könnten das Fundament Venedigs beschädigen. AFP/nd

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