Türen klappern, Hände hacken
Sebastian Klink führt an der Volksbühne den »Titus Andronicus« als Zombie-Groteske auf
Dass Türenklappern einmal zum wichtigsten Inszenierungsmittel an der Volksbühne werden würde, hätte man früher nie gedacht. Aber Frank Castorfs Assistent Sebastian Klink lässt an zentraler Stelle auf der Probebühne eine weiße Bretterhütte installieren, aus der in seiner Zombie-Version von »Titus Andronicus« junge und ältere Römer, manche Goten und auch Rachegeister stürzen, dabei heftig mit den Türen schlagen und kräftig brüllen.
Gut, die acht Schauspielstudenten des dritten Studienjahrs der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«, die Klink zum nicht immer gut geführten Austoben in die Hand bekam, beherrschen auch andere Tonlagen. Sie zischeln zu Beginn gefährlich und führen so ins grausige Opus aus dem antiken Rom ein. Aber meist verwechseln sie doch Lautstärke mit Emotion und legen eine Dark-Metal-Variante von Shakespeares allenthalben am wenigsten geschätzten Stücks auf die Bretter, in dem - wie bei den gewöhnlich mas...
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