Klärwerke als Umweltsünder

Plastikmüll in den Ozeanen ist ein großes Problem für das biologische Gleichgewicht der Meere. Ausgerechnet Klärwerke tragen zur Verschmutzung mit Kunststoffen bei

  • Frank Odenthal
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Als François Verdet den dritten Müllsack am Strand von Saint-Jean-de-Luz an der französischen Atlantikküste gefüllt hat, glaubt er nicht mehr an einen Zufall. Er fährt ins benachbarte Biarritz, in die Zentrale der Surfrider Foundation Europe, einer Nichtregierungsorganisation, die sich dem Schutz der Meere und der Küsten verschrieben hat. Dort werden die Fundstücke schon seit Tagen zusammengetragen: winzige Plastikrädchen, manche nur erbsengroß, andere von der Größe einer Ein-Euro-Münze. Wenige Tage später wissen die Umweltschützer, womit sie es zu tun haben: Es sind Plastikteile, die in Klärwerken eingesetzt werden; sie dienen als Trägermedium für Bakterienkulturen, mit deren Hilfe Abwasser gereinigt wird. Sie werden in großen Mengen in Klärbecken geschüttet, wo sie frei herumschwimmen. Die vielen Speichen und Zacken bieten genügend Oberfläche, um Bakterien in ausreichender Menge aufzunehmen, mit denen sich die organischen Bestandt...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.