Die Mauer vor den Köpfen

Kathrin Zinkant über die Evolution einer Wendemetapher und den internationalen Wettlauf ins menschliche Gehirn

  • Kathrin Zinkant
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Bilder sind was Schönes. Und selbst wenn das ursprüngliche Bild eigentlich immer noch genug Stoff für die eingehende Reflexion bietet, hat der Mauerfall als Metapher inzwischen eine ganz ansehnliche Evolution hinter sich.

An diesem Wochenende findet in Berlin zum Beispiel die fünfte »Falling Walls«-Konferenz statt, ein großes Treffen von Wissenschaftlern und Funktionären des internationalen Forschungsbetriebs, die sich das Datum und das Motiv des Mauerfalls ausgeliehen haben, um - Obacht! - über Mauern in den Köpfen zu sprechen.

Auch das natürlich eine Anleihe, bei der es aber nicht etwa um jene vielzitierte Mauer in gesamtdeutschen Köpfen geht, sondern um intellektuelles Dogmenwerk in der Wissenschaft, das zu durchbrechen oberstes Ziel sein muss. Neue Ideen, frischer Wind und so, für den Fortschritt. Wogegen auch nichts einzuwenden ist. In diesem Jahr allerdings erhält die Sache mit der Mauer unter der Schädeldecke eine...


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