nd-aktuell.de / 18.05.2000 / Politik / Seite 19

Turmbuch auf dem Funkturm

Ferry Ahrle bewegte sich zum Thema hoch hinaus Von Timo Fehrensen

Hoch hinaus ist Ferry Ahrle schon früh gekommen. Es gibt wenige Dinge, die der malende Entertainer noch nicht gemacht hat, um die Popularität zu steigern. Talk shöws hat er moderiert, glänzende Por träts gemalt, Filmplakate entworfen und vor allem einige wissenswerte Bücher geschrieben. Daneben ist er auch noch Schauspieler und Regisseur.

Der Hansdampf in allen Gassen ist jetzt quasi wieder auf der Höhe seiner Zeit. Er hat ein Buch über »Türme der Macht und des Geistes« vorgelegt (Umschau/Braus Verlag Frankfurt am Main, 140 S., 24,80 DM). Bemerkenswert ist der Detailreichtum, mit denen er Bilder auswählte und Texte ausstattete. Dazu ist Ahrle tief in die Archive gestiegen. Nun bietet er Geschichten an, in denen er mitunter auch viel Fantasie walten lässt.

Auf dem Funkturm wurde das Buch vorgestellt. Hilmar Hoffmann, Präsident der Goethe-Institute, hat den Ahrle dort fröhlich gewürdigt. Der bedankte sich beim Publikum mit einer Geschichte über den Funkturm, den »Langen Lulatsch«, auf dem alle gerade saßen. Daneben machte er gleich noch eine Art Wieder entdeckung, hat er doch ein sehr amüsantes Kapitel über den fast vergessenen Architekten des Funkturmes, Heinrich Straumer, geschrieben.

Der 75-jährige Berliner, der nach über 30-jährigem »Exil« in Frankfurt am Main jetzt wieder zeitweise in seiner alten Heimatstadt lebt, ist freudig als Neu- und Wieder-Berliner vom Publikum begrüßt worden. Er nahm das die ganze Zeit stets lächelnd zur Kenntnis.