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Sie sollten sich selber verbieten

  • Lesedauer: 2 Min.

Zur Diskussion um ein NPD-Verbot (ND vom 3. 8.): Welch eine großartige Werbeaktion der «großen demokratischen Parteien» für eine kleine rechtsextremistische Gruppierung, die zumindest für die Bewohner der alten Länder 20 Jahre nach ihrem Höhepunkt beinahe vergessen war. Nun ist sie wieder in aller Munde. Aber wo liegt denn die Ursache der Neonazi-Welle? Wer hat denn die Sprüche «Ausländer schwemme», «Das Boot ist voll», formuliert? Wer startete die Unter schriftenaktion gegen den «Doppelpass»? Jetzt geht die Saat auf, und die Biedermänner fordern Parteienverbot. Sie sollten sich besser erst einmal selbst verbieten.

Egbert Herrenbrück Meaux (Frankreich)

Genossen, entwickelt doch etwas Phantasie! Stellt euch einen Augenblick die Realsatire vor, wenn dieser lispelnde Mensch da herumsabbert und alle seine Kumpel und Ex-Kumpel in den ersten Reihen diese bedeutenden Gesichter schneiden. Wie Papa Roßhaar Thierse das Kritische mit dem Staatstragenden unter einem Bart vereinigt; wie die Angela einerseits bewundernd, andererseits distanziert unterm Pony hervorlugt. Und was, zum Teufel, soll unser Hans Modrow dort? Es ist deren Veranstaltung. Zur Not kann ja A. Brie hingehen und paar Aphorismen vortragen.

Uwe Kant

19374 Ruthenbeck dem ob und wie sich heute faschistisches Handeln und Denken unter Ausnutzung der Möglichkeiten der Demokratie wieder breit macht. Die «Kultur der Öffentlichkeit» ist nur durch klare Standpunkte zu retten; streitbar, aufrecht und informiert sollte ein Künstler also auch der Ansichtenindustrie in die Parade fahren. Ein Intellektueller ist nicht «nach seiner medialen Zurückhaltung zu beurteilen» (Schutt), sondern nach seinem Mut, die Wahrheit, wie er sie erkennt, unter die Leute zu bringen! Deshalb schonten sich weder Thomas Mann noch die Seghers, weder Brecht noch Böll, Grass oder Kant, Heiner Müller oder Christa Wolf. Solche Vorbilder kann man angesichts der jetzigen Medienpolitik des Kapitals nicht wegzaubern.

Hans-Jacobus Berlin

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