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«Klassenkampf» am Himmel über Brandenburg

Gantenbrink, Schwenk, Grund gut im Rennen Von Annette Reichmann

  • Lesedauer: 2 Min.

Sonnabend, Lüsse, um die Mittagsstunde. 103 Segelflugzeuge schweben durch den Himmel über Brandenburg, suchen Aufwinde, gleiten wieder dem Boden entgegen, um sich im nächsten «Bart» wieder in den Himmel zu schrauben. Segelfliegers Fachchinesisch ist schrullig. Aufwinde nennen sie «Bär te», darin zu kreisen heißen sie «kurbeln». Und eingeteilt sind sie in Klassen. So gesehen sind die derzeitigen EM, an der Piloten aus 21 Ländern teilnehmen, ein bisschen wie Klassenkampf.

486 Kilometer mussten die 21 Konkur renten aus der Offenen Klasse am Sonnabend bewältigen. Im Viereck um Berlin. Keine leichte Aufgabe, aber für «die Großen» unter den Segelflugzeugen bei gutem Wetter ein spannendes Rennen. Zur EM- Halbzeit endlich die richtigen Aufgaben, wie Titelverteidiger Uli Schwenk eingesteht, «am Anfang haben wir uns mit dem Wetter schwer getan, kleine Tagesaufgaben, und trotzdem anstrengende Flüge». Es läuft gut für das deutsche Offene-Klasse-Team. Schwenk, der Titelver teidiger liegt derzeit auf Rang zwei im Gesamtklassement. Ex-Weltmeister Bruno Gantenbrink war ihm hart auf den Fersen: Ihm gelang der Hattrick, er flog dreimal in Folge Tagessieg und übernahm die Führung.

In der 15-Meter-Klasse liegt der 31-jährige Wirtschaftsingenieur Michael Grund aus Böblingen nach fünf Wertungsflügen an der Spitze. Grund, der bereits 1995 in Ryskälä, Finnland, einen Titel holen konnte, fliegt gemeinsam mit dem langjährigen Teampartner und Ex-Weltmeister Werner Meuser aus Kirchhain. Der hatte am zweiten Wertungstag einen Flug mit Hindernissen zu überwinden, sein Abklebeband, das für den nötigen wider standsarmen Übergang vom Rumpf zur Fläche sorgen sollte, hatte sich gelöst und nicht nur geräuschvoll, sondern auch leistungsmindern gewirkt. Zur Zeit liegt er auf Rang drei.

In der Standardklasse, der dritten Wertungsklasse in Lüsse, sieht es für Team Germany nicht so rosig aus. Große Hoffnungen hatten Ex-Europameister Reinhard Schramme, Herbert Weiß und Bernd de Boer, die sie aber bereits nach zwei Wertungstagen begraben mussten.

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