nd-aktuell.de / 31.01.2001 / Politik / Seite 19

«lux ziffer#01» spendiert Kunstpreis

Medienkunst auf der «transmediale.01» im Podewil

(ddp). Ein Gameboy zum Musikinstrument umprogrammiert, ein Grafikprogramm, das seinem eigenen Willen zu folgen scheint - die Medienkultur und -kunst hat viele Facetten. Die werden beim 17 International Media Art Festival «transmediale.01» im Podewil in Mitte, Klosterstr. 68, Tel.. 24 74 97 77 vom 4. bis 11. Februar gezeigt.

Passiver Medienkonsum reicht nicht mehr. Daher steht die «transmediale» in diesem Jahr unter dem Motto «DIY» (do it yourself). Die neue Kultur des Selbermachens zieht sich wie ein roter Faden durch das Festival. Der PC wird genutzt als elektronisches Musikstudio, digitaler Videoschnittplatz, Online-Radio- oder TV-Station. Künstler teilen, kaufen und tauschen übers Netz ihre Produkte online.

Die «transmediale» hat drei Preise in Höhe von jeweils 10000 Mark in den Kategorien Artistic Software, Interactive und Video ausgelobt. Eine internationale Jury aus Medienexperten nominierte aus rund 900 eingereichten Arbeiten aus 50 Ländern 18 künstlerische Projekte. Die Preisträger werden am 10. Februar geehrt.

Zusätzlich zum «transmediale.01»- Award geht der anonym gesponserte Preis «lux ziffer#01» an «Phoney TM» des Spaniers Daniel G. Andüjar. Wie eine moderne Kriegswaffe greift sein Programm empfindliche Telekommunikationsstrukturen an. Beim Preis für Artistic Software, der zum ersten Mal verliehen wird, steht die wachsende Bedeutung der künstlerischen Dimension von Programmierung im Vor dergrund. In Interactive werden Netzprojekte, CD-ROM und DVD-ROM-basierte Arbeiten vorgestellt. In der Wettbewerbskategorie Video wurden experimentelle Projekte und Formate ausgewählt, die auf Filmfestivals oder ‹bei Sendeanstalten weniger Beachtung finden. Im Workshop «Audiovisual Suite for Synaesthetic Experiences» dringt Gola Levin aus den USA bis in die Programmierungsebene vor.

Ein Teil des Festivalprogramms kann online im Internet verfolgt werden unter www.transmediale.de.