Die erfolgreiche farbige Newcomerin der 90er Jahre gehört als Partnerin von Mary McCormack zu den wenigen Frauen in der romantischen Schwulenkomödie «Der Club der gebrochenen Herzen». Die beiden spielen Lesben - sehr überzeugend. In einem Männerensemble hatte sie sich erst kürzlich eindrucksvoll behauptet. Sie war die reiche Rezeptionistin Abby, einzige Frau der illegalen Broker-Bande in Ben Youngers «Risiko - Der schnelle Weg zum Reichtum». Seit zehn Jahren steht Nia Long, geboren am 30. Oktober 1970 im New Yorker Stadtteil Brooklyn, vor der Filmkamera und hat ihr schauspielerisches Talent in romantischen, komödiantischen sowie Charakterrollen zeigen können. Den Sprung zu Großproduktionen hat sie Ende der 90er geschafft. Nach dem Besuch einer katholischen Schule hatte sie Unterricht u. a. in Ballett, Musik und Schauspiel genommen, bevor sie ihre Karriere mit TV-Rollen und Wer befilmen begann und 1990 ihr Filmdebüt in Gerard Kikoines Poe-Adaption «Lost Girls» als Erziehungsheim-Insassin Fingers gab. Dem billigen Grusel-Stück folgte ein Jahr später mit «Boyz n the Hood» von John Singleton ein Welterfolg. Sie spielte darin ein starkes junges Mädchen aus dem berüchtigten Schwärzen-Viertel South Central von Los Angeles, dem es gelingt, zusammen mit ihrem Freund (Cuba Gooding jr.) aus dem Hexenkessel der Gewalt zu entkommen.
Danach war sie auch weiterhin häufig in Filmen des New Black Cinema zu sehen, beispielsweise in «Friday» (1995) und «Love Jones» (1997), der beim Sundance Festival von der Kritik gelobt und mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Erste Popularität erzielte sie aber vor allem im Fernsehen, besonders 1994/95 als Lisa in der Serie «Der Prinz von Bei Air» neben Will Smith, mit dem zusammen sie bereits 1993 in «Made in America» (als resolute Tochter Whoopi Goldbergs) spielte. Sie gehörte auch zu den Gaststars von «Emergency Room».
Seit 1999 hat Nia Long, die auch regelmäßig am Theater auftritt, mit etlichen Kinoproduktionen ein großes Publikum - auch international - erreicht, wobei das Niveau der Filme allerdings zuweilen kaum Mittelmaß erreichte: «Stigma», «Undercover - in too deep» und «Big Mama s Haus». Immerhin war sie bei Letzterem als liebenswerte Enkelin Sherry das einzig Ansehbare in der wüsten Verkleidungs-Klamotte. R.B Foto: Reuters/Prouser
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/898629.nia-long.html