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  • Sabine Friedrich: »Nachthaut«

Masche und Mache

Sogar im Coburg des Jahres 1977 im »Zonenrandgebiet«, in tiefster bundesrepublikanischer Provinz, wird sich ein Französischlehrer seiner höheren Töchterklasse gegenüber wohl kaum, und dies gleich zweimal innerhalb von zwölf Romanseiten, der Aufforderung »Mademoiselle! J›ai vous demandez une question!« schuldig gemacht haben. Ein auch nur halbwegs sprachfirmer Lektor, zumal in einem literarisch nicht uneitlen Verlag wie Eichborn, hätte diese der schönen französischen Sprache geschlagene Wunde bemerken müssen. Dieser Lektor hätte freilich, wenn seinem Verleger der zweifelsfrei von einer tüchtigen Agentur beför derte Roman einer quasi unmittelbar »Cosmopolitan« entsprungenen Autorin nicht auszureden gewesen wäre, die tief in diesem Buch drinsteckende Prätention wohl nicht mehr auszutreiben vermocht. Literarisch Schlimmstes war sowohl in Sabine Friedrichs Vorrede zum chinesischen Weissagungsbuch »I Ging« als auch auf dem biobibliogr...


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