Urknall - diese ersten drei Minuten
Alvis Hermanis inszenierte Mozarts »Cosi fan tutte« an der Komischen Oper Berlin
Komische Exposition. Die Bühne liegt frei. Einblick in eine Restauratorenwerkstatt modernen Typs. Reges Treiben während der Ouvertüre. Die Videowand zeigt die Harmonie barocker Gemälde. Details scheinen auf, tauchen in Nebel, blenden weg: Münder, Blümchen, Brüste, Seidenkleider, Schöße. Neue Girlanden winden sich zuhauf. Weißkittel laufen hin und her - scheinbar ziellos. Porträts kerniger Adelstypen, Kopien zum Anfassen, wandern in die Mitte und wieder zurück. Ein Chef, scheint’s, ordnet die Dinge und Funktionen. Paare werden erkennbar: zwei Mal Dame und Herr. Die meinen die Paare der Oper, Fiordiligi und Guglielmo, Dorabella und Ferrando, wirr vor Liebe. Spastisch ihre Gesten, voran die der tussenhaft bebrillten Damen, so will es Regisseur Alvis Hermanis, dem die ganze Arbeit nicht recht gelingen wollte.
Wie die übrigen Sängerinnen und Sänger liefern sie ihre Arien und Rezitative bravourös ab und wirken zugleich wie kränklich...
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