Kiew dreht selbst am Gashahn

Ukraine reduziert im Streit um Vorkasse, Schulden und Preise den Energie-Import aus Russland

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Kiew will offenbar auf Gaslieferungen aus Russland verzichten, hat aber auch traditionell Zahlungsschwierigkeiten.

Der ukrainische Staatskonzern Naftogas soll seine Importe aus Russland bereits Anfang November deutlich reduziert haben, berichten russische Medien. Eine entsprechende Entscheidung wäre danach schon am Freitag getroffen worden. Zuvor hatte der russische Monopolist Gasprom auf Vorkasse bestanden. Das begründete ein Sprecher des Konzerns damit, dass die Ukraine zu Monatsbeginn noch nicht einmal für die August-Lieferungen bezahlt habe. Sie sei auch zuvor schon des Öfteren durch schlechte Zahlungsmoral aufgefallen.

Kiews Schulden beliefen sich Ende Oktober auf umgerechnet fast eine Milliarde US-Dollar. Zur Tilgung solle die Ukraine doch einen Kredit bei der Europäischen Union aufnehmen, spottete Russlands Regierungschef Dmitri Medwedjew giftig. Naftogas dagegen behauptet, die Schulden bereits Ende Oktober beglichen zu haben.

Kiew versucht seit längerem aus dem Vertrag auszusteigen, den die ehemalige Regierungschefin Julia Ti...


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