Teheran weist Kritik zurück

Moskau stellt sich hinter Iran

  • Lesedauer: 2 Min.

Teheran. Iran hat die Verantwortung für die neuerliche Vertagung der Atomgespräche zurückgewiesen. Außenminister Mohammed Dschawad Sarif reagierte am Dienstag via Twitter auf Äußerungen von US-Außenminister John Kerry vom Vortag, wonach der Iran den in Genf vorgelegten Vertragsentwurf noch nicht habe annehmen können. Ob es der Iran gewesen sei, der »am Donnerstag den halben Text der Amerikaner geändert und am Freitag morgen gegenteilige Erklärungen abgegeben« habe, fragte Sarif in dem Online-Kurznachrichtendienst in einer offensichtlichen Anspielung auf Frankreichs Rolle während der Verhandlungen.

Frankreichs Außenminister Laurent Fabius war am Freitag zu den Verhandlungen zwischen den fünf UN-Vetomächten und Deutschlands (5+1-Gruppe) mit dem Iran hinzugestoßen. Am Samstagmorgen war er im Rundfunksender France Inter vorgeprescht mit der Äußerung: »Es gibt einen Entwurf, den wir nicht annehmen können.« Mit einigen Punkten »sind wir nicht zufrieden«, sagte Fabius und verwies insbesondere auf den Schwerwasserreaktor in Arak und die umstrittene Urananreicherung.

Russland sprang Teheran am Dienstag zur Seite. Der US-Entwurf habe der »iranischen Seite zugesagt«. Da aber Entscheidungen in Verhandlungen »im Konsens« getroffen würden, sei letztlich kein Abkommen zustande gekommen», verlautete aus dem Außenministerium in Moskau. «Und das war nicht der Fehler der Iraner». Nach dreitägigen intensiven Gesprächen waren die Genfer Verhandlungen ins Stocken geraten und am Sonntag auf den 20. November vertagt worden. Die weitreichenden Forderungen Frankreichs, das bei den Atomgesprächen seit Jahren eine harte Haltung vertritt, hätten zu Uneinigkeit unter den westlichen Staaten geführt. Auf beiden Seiten war dennoch von «Fortschritten» die Rede. AFP/nd

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