Prediger mit Gitarre

Billy Bragg begeistert auf seiner Jubiläumstournee

Andächtiges Schweigen im Publikum statt des üblichen Gemurmels, als Billy Bragg zwischen zwei Songs wieder zu einem langen Monolog ansetzte. Von Zwischenrufen und Unmutsbekundungen keine Spur. Wer gedacht hatte, der englische Songschreiber sei angesichts eines ziemlich unpolitischen diesjährigen Albums zahm und altersmilde geworden, sah sich am Montagabend im ausverkauften Neuköllner »Heimathafen« eines Besseren belehrt. Bragg polemisierte gegen den entfesselten Finanz-Kapitalismus, verfluchte die konservative Politik und rechte Presse und warnte vor einem sich ausbreitenden Zynismus. Und die Zuhörer, die eigentlich wegen seiner Songs gekommen waren, hingen an seinen Lippen.

Aber der ...


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