Vererbte Geschichten

Erich Hackl: »Dieses Buch gehört meiner Mutter« - Heute erhält der Autor den Adalbert-Stifter-Preis

  • Georg Pichler
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Auf den ersten Blick scheint es Lyrik. Doch ist der neue, schmale Band von Erich Hackl mit dem von Bettina von Arnim »ausgeborgten« Titel »Dieses Buch gehört meiner Mutter« trotz seiner Versform Prosa, auf ihren präzisesten Ausdruck reduziert. Es sind Geschichten, so knapp erzählt, dass die meisten keine Seite lang sind und dennoch ihre Zeit und das Leben der Menschen mit reflektieren. Geschichten einer Frau, die um 1920 in der österreichischen Provinz geboren wurde und über die ersten fünfundzwanzig Jahre ihres Lebens berichtet, auch wenn ihre frühesten, vermittelten Erinnerungen zurückreichen bis in die Kindheit ihres Vaters.

Geschildert wird nichts Außergewöhnliches. Die Rede ist vom Alltag, von der Arbeit am Hof und auf den Feldern, von Schule, Kirche, Lehrern, Pfarrern und Formen der Bestrafung und Gerechtigkeit, von Festen, Feuersbrünsten und besonderen Ereignissen wie dem ersten Telefon, von Quartalssäufern, Kupplern, u...


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