Konservative Kreuzzüge

Rudolf Walther über den Protest in Frankreich gegen eine Ehrung Stéphane Hessels und die Klage der Konservativen gegen die »political correctness«

  • Rudolf Walther
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Pariser Stadtverwaltung hatte eine gute Idee. Sie ehrte den Diplomaten, Schriftsteller, KZ-Häftling und Résistance-Kämpfer Stéphane Hessel, der vor einigen Monaten gestorben ist, mit der Benennung eines Platzes nach ihm. Zuletzt machte Hessel von sich reden mit seiner fulminanten Kritik der israelischen Besatzungspolitik in Palästina und mit seinem antikapitalistisch grundierten Aufruf »Empört Euch!«

Die Ehrung Hessels rief allerlei Kleinkarierte auf den Plan. Allen voran die offiziellen, freiwilligen und inoffiziellen Zuarbeiter der israelischen Außenpolitik in Frankreich. Dazu zählt der auf dem rechten Auge erblindete Medienintellektuelle Alain Finkielkraut. Er und die Propaganda-Postille »Actualité juive« verurteilten die Ehrung Hessels als Akt »politischer Korrektheit«.

Mit dieser Parole lässt sich alles heruntermachen, was einem nicht passt. Das war nicht immer so. - Anfangs der 90er Jahre herrschte Untergangsst...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.