Fliegende Virenträger

Lungeninfektionen SARS und MERS stammen von Fledertieren / Experten halten deren hiesige Verwandte für harmlos

  • Steffen Schmidt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Während China die gefährliche Lungeninfektion SARS vor zehn Jahren schnell unter Kontrolle brachte, flammt eine verwandte Virusinfektion in Saudi-Arabien immer wieder auf.

Es war eine Fledermaus, die ein umstrittenes Brückenprojekt in Dresden einige Zeit verzögern half: die Kleine Hufeisennase. Auch als Insektenjäger sind Fledermäuse ganz gern gesehen. Die teilweise in großen Gruppen in Höhlen überwinternden fliegenden Säugetiere sind jedoch auch Träger einer Vielzahl von Viren.

Als zur Jahreswende 2002/2003 in Südchina eine bis dahin unbekannte Lungenerkrankung knapp 1000 Todesopfer forderte, führte die Spur letztlich zum chinesischen Verwandten unserer Hufeisennasen. Der Erreger des Schweren Akuten Respiratorischen Syndroms (SARS) wurde im Kot von chinesischen Hufeisennasen nachgewiesen. Auch von dem im Vorjahr erstmals bei schweren Erkrankungen in Saudi-Arabien identifizierten Erreger führt die Spur zu den Fledertieren. An der Middle East Respiratory Syndrome (Nahöstliche Atemwegserkrankung - MERS) genannten Krankheit starben inzwischen 58 von 136 infizierten Menschen. Das Virus befällt einen...


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