Reserven in Omas Unterwäsche

  • Lesedauer: 1 Min.

Magdeburg. Auch zwölf Jahre nach der Einführung des Euro tauschen die Menschen in Sachsen-Anhalt noch immer D-Mark um. Die Bundesbank-Filiale in Magdeburg verzeichnete von Januar bis Oktober 2180 Umtauschwünsche - das sind etwa neun pro Arbeitstag, wie die Bundesbank auf dpa-Anfrage mitteilte. Dabei gingen 523 000 D-Mark über den Tresen, pro Umtausch seien dies im Schnitt 240 D-Mark und damit etwa 123 Euro. Gründe, wieso noch immer getauscht wird, gibt es viele. Oft wird das Bargeld im Haushalt von Gestorbenen entdeckt. »Eingenäht in Omas Unterwäsche oder in der Tapete versteckt«, sagte Dirk Gerlach, Beauftragter der Deutschen Bundesbank für Sachsen-Anhalt. »Es kam quasi schon alles vor.« Auffällig sei, dass in Magdeburg kleinere Geldbeträge als etwa in Hannover oder Bremen zur Bundesbank gebracht würden. Ein möglicher Erklärungsgrund: »Westdeutschland hat eine längere Geschichte mit der D-Mark«, sagte Gerlach. »Da bleibt auch mehr Zeit, das Geld irgendwo zu horten.« Zudem sei in Sachsen-Anhalt insgesamt weniger Geld im Umlauf als in den westdeutschen Vergleichsländern. Derzeit schätzt die Bundesbank, dass die Bundesbürger noch immer 13 Milliarden D-Mark besitzen, das entspreche weniger als fünf Prozent des D-Mark-Umlaufs zum Ende des Jahres 1999. Laut Bundesbank können Bürger das Bargeld ohne Gebühr und ohne Umtauschfrist zu einer Bundesbank-Filiale bringen. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal