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Sorben-Bräuche als Kulturerbe

Die Volksgruppe in der Lausitz will eine Bewerbung bei der UNESCO einreichen

  • Lesedauer: 1 Min.

Bautzen. Die Lausitzer Sorben wünschen sich, dass ihre Bräuche bald immaterielles Kulturerbe der UNESCO werden. Einen entsprechenden Vorschlag hat der Bundesvorstand der sorbischen Dachorganisation Domowina am vergangenen Samstag einstimmig im ostsächsischen Bautzen verabschiedet, wie eine Sprecherin mitteilte. Geplant sei, die Bewerbung als länderübergreifende Initiative von Sachsen und Brandenburg einzureichen.

Der Verband Domowina, der vor mehr als 100 Jahren gegründet wurde, vertritt die Interessen von rund 60 000 Sorben in den beiden ostdeutschen Bundesländern. Der Antrag auf Anerkennung muss bis zum 30. November dieses Jahres dem sächsischen Kunstministerium vorliegen.

Die Sorben sind ein westslawisches Volk, das in Deutschland als nationale Minderheit anerkannt ist. Sie haben neben ihren Sprachen sowie ihrer Kultur auch eine offiziell anerkannte Flagge und Hymne. Sorben sind in aller Regel deutsche Staatsangehörige. Die Domowina will alle im Verlauf des Jahres praktizierte Bräuche der Sorben anerkennen lassen. Dazu gehören die Vogelhochzeit, Zampern in der Fastnachtszeit, Osterreiten, Maibaumwerfen oder das Ankleiden des Bescherkindes zur Vorweihnachtszeit. Die Liste hat das Sorbische Institut in Bautzen auf der Basis wissenschaftlicher Forschungen zusammengestellt.

Das Verfahren zur Aufnahme eines deutschen Vorschlags in die UNESCO-Liste selbst wird sich über mehrere Stufen bis mindestens 2016 hinziehen. dpa/nd

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