Auch die U-Bahn

Bernd Kammer wundert sich über Kostenexplosionen gar nicht mehr

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Kosten heben ab - was dem Flughafen recht ist, funktioniert auch unter der Erde. Dass die U-Bahn-Trasse vom Alex zum Brandenburger Tor teurer wird, pfeifen die Spatzen seit Längerem von den Berliner Dächern. Was kein Wunder ist, wurde die Strecke doch bereits vor 20 Jahren geplant. Und seitdem sind die Preise bekanntlich nicht gerade gefallen.

Ein Wunder ist allerdings, dass die Kostenexplosion erst jetzt verkündet wurde. Dass die Vereisungsverfahren teuer sind, weiß man seit dem Bau des U-Bahnhofes Brandenburger Tor, und die erhöhten Sicherheitsanforderungen seit dem Archiveinsturz beim U-Bahn-Bau in Köln sind auch schon eine Weile bekannt. Löblich ist immerhin, dass die BVG nicht wie die Flughafengesellschaft wartet, bis ihr das Geld ausgeht, sondern schon jetzt Alarm schlägt.

Ob die nun errechneten Mehrkosten von 92 Millionen Euro schon das Ende der Fahnenstange sind, darf zudem bezweifelt werden. Dafür lauern zu viele Risiken im Berliner Untergrund. Wegen mehrerer Wassereinbrüche verzögerte sich bekanntlich die Fertigstellung des ersten U-Bahn-Abschnitts zwischen Hauptbahnhof und Brandenburger Tor um drei Jahre.

Spannend dürfte die Frage werden, wer für die Mehrkosten aufkommt. Den Großteil der bisher veranschlagten 433 Millionen Euro zahlt der Bund. Es wäre nur gerecht, wenn er auch alles Weitere übernimmt. Schließlich hatte er Berlin vor gut zehn Jahren zum Weiterbau des umstrittenen Projekts gezwungen.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal