nd-aktuell.de / 27.11.2013 / Politik / Seite 12

Sind die Lichter angezündet

An der Weihnachtsbeleuchtung sparen die Kommunen meist noch nicht - doch werden mehr LED-Lampen eingesetzt

Jörg Aberger, Leipzig
Weihnachten ohne Festbeleuchtung in den Städten? Für viele unvorstellbar. Trotz verbreiteter Geldsorgen sehen das offenbar auch die Stadtverwaltungen so - eine Umfrage in Sachsen.

Die sächsischen Kommunen verzichten auch in Zeiten knapper Kassen in der Vorweihnachtszeit nicht auf eine festliche Beleuchtung der Innenstädte. Fast überall wird dabei der gleiche Aufwand betrieben wie in den Vorjahren, wie eine dpa-Umfrage ergab. Um dennoch Energie und damit Kosten einzusparen, kommen immer mehr Leuchtdioden zum Einsatz, die bis zu 90 Prozent weniger Strom verbrauchen als herkömmliche Glühlampen. Mehrere zehntausend dieser LED-Lampen sollen auch in diesem Jahr weihnachtliche Stimmung verbreiten.

In der Landeshauptstadt Dresden werden bereits seit 2009 LED-Tropfenlampen mit einer Leistung von einem Watt betrieben, wie die Pressestelle mitteilte. Diese verbrauchen im Vergleich zu den bis dahin verwendeten 15-Watt-Glühlampen 90 Prozent weniger Strom. Die Montage und Demontage der Weihnachtsbeleuchtung kostet 15 000 Euro, der Strom 250 Euro.

Glanzlicht ist die Fichte auf dem Striezelmarkt, die allein 16 200 LED-Lampen trägt. Auf dem Dresdner Striezelmarkt 2013 gibt es 53 Händler mit handwerklichen und kunsthandwerklichen Erzeugnissen und 52 Imbiss-Anbieter.

In Chemnitz sollen mehr als 15 700 Lampen zur Weihnachtsstimmung beitragen. Der Etat für die Illumination - 11 000 Euro - ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben. Neben LED-Lampen kommen auch noch herkömmliche Glühlampen zum Einsatz, wie es aus der Stadtverwaltung hieß. Beleuchtet werden unter anderem Sterne, Schwibbogen und Weihnachtspyramide. Auf dem Chemnitzer Weihnachtsmarkt verkaufen 172 Händler ihre Waren, darunter 33 Anbieter von Weihnachtsschmuck.

In Leipzig mussten in diesem Jahr nach Auskunft der Pressestelle der Stadt rund 4000 Euro für den Ersatz defekter Teile der Weihnachtsbeleuchtung ausgegeben werden. Dies entspreche dem im Vorjahr aufgewendeten Betrag. Rund 500 Stunden dauern der Auf- und Abbau der weihnachtlichen Illuminationen - darunter 25 so genannte Straßenüberspanner, die als Herrnhuter Sterne gestaltet sind. An den Masten der Fahrdrähte der Straßenbahn werden ebenso Lichtergirlanden aufgehängt wie am Balkon des Alten Rathauses unmittelbar neben dem Weihnachtsmarkt.

Wie Dresden hat auch Zwickau schon seit 2009 auf LED-Lampen für die Weihnachtsbeleuchtung umgestellt. 58 Lichterketten mit fast 2700 LED-Lampen werden gespannt. Ein Extra-Etat für die Weihnachtsbeleuchtung werde nicht errechnet, sie werde aus dem Etat der normalen Straßenbeleuchtung finanziert, hieß es. An den Ständen des Zwickauer Weihnachtsmarktes leuchten außer LED-Lampen auch weiterhin herkömmliche Glühleuchten. 71 der Anbieter auf dem Weihnachtsmarkt bieten erzgebirgische Volkskunst, Schnitzereien, Weihnachtsschmuck und Süßwaren an. An 31 Ständen können sich die Besucher des Weihnachtsmarktes verpflegen. - Traurige Kunde kommt aus dem Erzgebirgsstädtchen Olbernhau. Dort müssen in diesem Jahr bei der Weihnachtsbeleuchtung 1000 Euro eingespart werden, wie die »Freie Presse« berichtete. Deshalb hängen diesmal etwa 200 Lampen weniger als sonst; und diese sollen kürzer leuchten als in den vergangenen Jahren. dpa/nd