Hotel Bogota schließt die Pforten

Weil er Mietschulden hatte, kann Besitzer geschichtsträchtiges Haus nicht mehr unterhalten

  • Christopher Weckwerth
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Das Hotel Bogota ist eine Institution, seit Jahrzehnten macht es deutsche Geschichte erlebbar. Trotzdem wird es aufgelöst. Mit dem Besitzer trauern Prominente aus aller Welt um das Haus am Kudamm.

»Berlin« wird nicht verkauft, immerhin. Das Klavier, das diesen Namen trägt, behält Joachim Rissmann. Die meisten anderen Einrichtungsstücke des Hotels Bogota, das der 50-Jährige in zweiter Generation am Kurfürstendamm führt, werden versteigert. Das berühmte Che-Guevara-Foto von René Burri, ein Geschenk des Künstlers. Die alten Deckenlampen aus Messing und Standuhren aus verziertem Holz. Das Hotel ist pleite. Am 1. Dezember checken die letzten Gäste aus. Es fühlt sich an, als ob ein bewohntes Museum ausgeräumt wird.

Berlin und das Bogota: Jahrzehntelang war das eine Symbiose. Aus aller Welt reisten Künstler, Musiker und Schriftsteller in das 1964 gegründete Hotel. »Wer hierher kam, war schon im Zimmer in Berlin, dafür musste er nicht einmal raus«, sagt Rissmann mit leiser Stimme. Mit den gescheitelten, dunklen Haaren und seiner runden Brille wirkt er wie ein freundlicher, aber schüchterner Junge, dabei gingen Prominente bei ih...


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