Gerechtigkeit ist für beide Seiten da

Raji Sourani hat mit dem Palästinensischen Zentrum für Menschenrechte eine für die Obrigkeiten unbequeme Realität geschaffen. Von Oliver Eberhardt

  • Oliver Eberhardt
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Am Montag werden im Stockholmer Reichstagsgebäude die Alternativen Nobelpreise verliehen. Gleich vier Preisträger werden in diesem Jahr für ihr konkretes Engagement für die Gestaltung einer besseren Welt ausgezeichnet: Sie kommen aus Palästina, der Schweiz, den USA und der DR Kongo und setzen sich für Menschenrechte und eine nachhaltige Landwirtschaft, für die Vernichtung von Chemiewaffen und gegen sexuelle Gewalt ein.

Es sind nicht nur die Israelis, heute. Es ist auch die De-facto-Polizei der Hamas. Mit Argusaugen wacht das israelische Militär rund um den Gazastreifen darüber, wer und was in den Gazastreifen gelangt. Und mit harter Hand passt die Hamas auf der anderen Seite darauf auf, dass niemand einen zu genauen Blick auf das wirft, was das anrichtet. »Die Lebensrealität hier ist schwer zu beschreiben«, sagt Raji Sourani: »Die systematischen Menschenrechtsverletzungen haben unbeschreibliche Armut produziert und 1,7 Millionen Menschen zu Hilfeempfängern reduziert.«

Er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, diese Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren und dagegen anzugehen - stets und strikt nach den Buchstaben des Gesetzes: »Das Gesetz ist etwas, was wir respektieren und tief im Herzen tragen. Aber damit das Gesetz irgendetwas bedeutet, muss es durchgesetzt werden. Dass das nicht geschieht, hat zu der ernsten Situation geführt, die w...


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