Rheinsberg will höhere Tourismusabgabe

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Potsdam. Die Tourismusbranche kritisiert Pläne der Stadt Rheinsberg, die Tourismusabgabe um mehrere hundert Prozent zu erhöhen. Hoteliers in der bei Ausflüglern beliebten Stadt bezeichnen dies als Wucher. Bürgermeister Jan-Pieter Rau (CDU) verteidigte das Vorhaben. Die Erhöhung der Abgabe sei notwendig, sagte er. Im Vergleich zu anderen deutschen Tourismusorten habe Rheinsberg bislang viel zu wenig Tourismussteuern erhoben. Ob Radwege, Grünflächen oder Marketing: Bislang habe die Stadt 90 Prozent der Kosten für die touristische Infrastruktur getragen, die Unternehmen nur zehn Prozent. Künftig werde das Verhältnis 40 zu 60 sein.

Grundlage ist eine neue Fremdenverkehrssatzung, über die die Stadtverordneten heute abstimmen wollen. Sie soll ab 1. Januar 2014 gelten und sieht eine deutliche Anhebung der Tourismusabgabe für Hotels, Gaststätten und alle anderen Unternehmen vor, die »unmittelbar oder mittelbar« mit Tourismus zu tun haben. Nach Berechnungen des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) wird sich die Steigerung bei einigen Unternehmen auf über 700 Prozent belaufen. »Mussten Hotels bisher pro Bett jährlich 4,47 Euro an die Gemeinde abführen, sollen es ab Januar 2014 jährlich 34,37 Euro pro Bett sein«, kritisierte die Dehoga. Bei Restaurants betrage die Steigerung fast 600 Prozent. Die Abgabe gefährde Arbeitsplätze, kritisierte ein Hoteldirektor. dpa/nd

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