Vor dem Goldrausch
Im Kino: »Inside Llewyn Davis« von Joel und Ethan Coen
Die »Huffington Post«, das seit Herbst auch in Deutschland die Autorenhonorare nach unten treibende Fachblatt für journalistische Selbstausbeutung, hat es gerade enthüllt: »Noch nie war es so einfach, berühmt zu werden. Immer mehr junge Künstler vermarkten sich selbst - mit Hilfe von Youtube«, schreibt ein unbezahlter Blogger. Die Webseite mit den Riesenlettern führt fünf Musiker auf, die »es geschafft haben«. Die 50 Millionen Erfolglosen, die sich gleichzeitig unbemerkt und ohne »es zu schaffen« bei Youtube abstrampeln, werden unterschlagen. Einem Vertreter jener Zunft - Musiker, Selbstausbeuter, Verlierer - wird nun aber große Ehre zuteil. Joel und Ethan Coen setzen in »Inside Llewyn Davis« einem (fiktiven) erfolglosen Folksänger im New York der frühen 60er Jahre ein Denkmal.
Es ist die Zeit, bevor Bob Dylan die Folk-Kultur durcheinanderwirbelte, ihr seinen Stempel aufdrückte und sich das New Yorker Greenwich Village in ein ...
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